English Abstract:

I went last week to Croatia (Istria) with a friend who is also interessted in ants. We were four days in Istria, and went to the north and the south of this peninsula.  The region is steppe-like, everywhere are rocks, bushes and small trees. The clima is mediterranean.

We found many ant species. There are three granivorous Messor species: Messor structor, M. wasmanni and M. capitatus. We only found the last two, they can easily be distinguished by looking at their colour: M. wasmanni has a red thorax, instead M. capitatus is completely black. M. wasmanni has the bigger nests, which can be found nearly everywhere at low grassland. They have big streets which can be seen from long distance as red lines. M. capitatus has also big nests, but often not as big as M. wasmanni. They have really big-headed majors, which have a strange looking because they even seem not able to walk normal.

We found also three different Crematogaster- species. Crematogaster sordidula, which is a small and in the earth-living species. This is a quite common spcies, which keeps calm when you open their nests. They are black and polygynous. Then there is also Crematogaster scutellaris, the most common and conspicuous species. Thesy nearly live everywhere in trees and old wood, their nests are big and monogynous. Their queens where often found in galls and dead wood of the common oaks. The workers have a red head, the rest of their body is black. The third Crematogaster, Crematogaster schmidti, are similar to C. scutellaris, but they have also a red thorax. We did only found one colony.

Pheidole pallidula is the only Pheidole of croatia. They were frequently found, it’s an undemanding species. Their nests sometimes looked like fungus. Under big rocks were also often Camponotus aethiops, a black earth-living Camponotus, Camponotus piceus, a smaller black Camponotus and two or three different species of Aphaenogaster.

We have also seen Camponotus lateralis, an ant mimicing maybe Crematogaster scutellaris, Camponotus dalmaticus, Camponotus fallax and Camponotus truncatus. For sure also arboreal Temnothorax cf. affinis.

A great holiday which really nice ant species =)

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Kaj und ich waren 4 Tage lang in Kroatien auf der Halbinsel Istrien. Ein kleiner, abenteuerlicher Urlaub mit niedrigsten Kostenniveau. Es folgt ein kleiner Bericht, viel Spaß beim Lesen :)

Kroatien insgesamt ist sehr Abwechslungreich – im Nordosten ähnelt das Klima dem Mitteleuropäischen, typische Arten die wir auch hier in Deutschland kennen sind vertreten. Dagegen sind die Küstenbereiche im gesamten Westen vom Mittelmeerklima bestimmt, viele Inseln gehören hierzu. Kroatien hat einen relativ langen Küstenstreifen in den Süden hinunter, dort sollen sogar Cataglyphis vorkommen.
Istrien selbst ist eine Halbinsel im Norden und geprägt vom Mittelmeerklima. Die Sommer sind sehr heiß, und wenn es in Deutschland bereits später Herbst ist, findet man in Istrien noch angenehme Temperaturen und viele aktive Ameisen.
Die Regionen sind eher karg und Steppenartig, die Bäume in den Wäldern eher klein. Es finden sich viele kleinere Eichen und weitere Pflanzen des Karsts (Xerophyten), mit Felsen durchdrungene Böden, hauptsächlich mit Terra rossa bedeckt. Diese Erde ist rot und prägt die Umgebung sehr. Hohe Gräser und dornige Büsche (die oft sehr schmerzhaft waren) wachsen häufig, insgesamt ist es sehr trocken, es gibt nur wenig Ackerbau. Vor allem Olivenplantagen waren häufig zu finden. Hier ein Bild von der Nordküste Istriens mit den typischen Steppenhabitat, auf der anderen Seite ist bereits das Nachbarland Slowenien:
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Die Temperaturen waren beständig tagsüber etwa 18°C, nachts sanken sie auf minmal 7°C ab. Ich glaube, wir waren die einzigen mit einem Zelt dort.

Die auffälligsten und häufgsten Ameisen in der lichten Steppenlandschaft waren Messor. Es gibt in Kroatien 3 nachgewiesene Arten: Messor wasmanni, Messor capitatus und Messor structor. Zwei davon fanden wir regelmäßig und ohne Probleme, nämlich Messor wasmanni und capitatus, die M. structor kamen wir nie zu Gesicht, zumindest nicht bewusst. Glücklicherweise sind diese wenigen Arten auch sehr leicht auseinander zu halten, und haben ihre eigenen typischen Eigenschaften.
Messor capitatus sind fast immer einheitlich schwarz gefärbt, und bilden im Vergleich zu wasmanni kleinere Nester. Sie sind beinhae überall zu finden wo das Gras nicht zu hoch ist – auf Feldwegen fand man alle paar Meter ein Nest, mit mehr oder weniger gut ausgebauten Kratern. Kurz vor unserer Ankunft muss es geregnet haben, viele Ameisen haben wundervolle Hügel gebaut. Messor capitatus Nester waren oft Trcihterfärmig ausgebaut mit einem oder mehreren Eingängen, abhängig von der Koloniegröße und des Standortes – verständlicher Weise gab es auch Nester ohne Erdaushübe. Die Erdaushübe, falls vorhanden, waren mit leeren Samenhülsen bestückt.
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Große Kolonien hatten recht gut erkennbare Straßen, kleinere Völker sammelten nur auf sporadisch angelegten Wegen. Die Straßen waren verglichen mit denen von M. wasmanni eher klein. Die Messor sind wie eigentlich alle anderen Messor stark polymorph, es gibt sehr kleine als auch sehr große Arbeiterinnen. Die Majore von Messor capitatus, welche man eher selten sieht, sind wohl das Besondere an dieser Art. Die Relation von Kopfgröße zur Körpergröße ist bei keiner anderen Messor derart krass, sie können wegen ihrer gigantischen Kopfgröße kaum gescheit laufen. Ich habe einen in eine Box ausgeliehen, die teilweise rötliche Färbung des Kopfes ist eher ungewöhnlich, normalerweise besitzen sie ein einheitliches schwarz:
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Die M. capitatus waren dort an der Küstenregion wahrscheinlich die häufigste Messor und kaum anspruchsvoll was das Habitat angeht. Eigentlich ein Kulturfolger, welcher vom Menshcen angelegte Feldwege gerne nutzt. Wie alle Messor sind sie kaum wählerrisch was die Auswahl der einzutragenden Samen angeht. Ihre granivore Lebensweise schadet den Pflanzen nicht nur, sondern hilft ihnen auch bei der Verbreitung. Selbst an unseren Campingplatz liefne sie umher und sammelten fleißig Bortkrümel. Ein Bild einer kleinen M. capitatus an einen solchen Krümel:
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Die Messor sind zwar eher passive Ameisen, allerdings scheint es, vielleicht wegen ihrer hohen Nestdichte, auch zu intraspezifischen Kämpfen zu kommen. An unserem Zeltplatz konnten wir einen kleinen Kampf beobachten, es fanden sich auch mehrere tote Arbeiterinnen in der Nähe.
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Messor wasmanni hingegen besitzen einen rötlich gefärbten Thorax, was sehr hübsch aussieht. Sie waren zwar auch häufig, aber etwas seltener als die M. capitatus. Auf großen, gemähten oder ähnlich kurzgehaltenen Wiesen wie die auf dem folgenden Bild waren sie häufig anzutreffen in ihrer ganzen Pracht. Die Kolonien sind sehr groß, ihre Nester und dazugehörigen Straßen erkennt man gut aus 50 MEtern Entfernung.
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Ihre Nester sind flache, etwa ein Quadratmeter ausfüllende rote Flächen in der Wiese mit mehreren Nesteingängen. Durch die rote Terra rossa stechen die Nester in einer, wegen des Grases grünen, Fläche gut hervor, genauso wie ihre Straßen, welche geradlinig von ihren zentralen Nestern abgehn, und dabei erstaunlich lang sind. Die Straßen sind meinen bisherigen Eindrücken nach besser ausgebaut als die von Messor capitatus. Auf dem Bild sieht man ein solches Nest mit einer Straße die nach oben links führt. Ich habe übrigens früher schonmal über die wasmanni berichtet, man siehe hier:
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Doch nicht nur Samen werden herangeschleppt, tote insekten werden auch angenommen. Ich habe ihnen die Schwebfliege nicht gegeben, sie hatten sie selbst geholt.
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Hier noch ein paar Arbeiterinnen, man achte auf den schönen roten Thorax.
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Hier ein Video zu den Messor:

Beinahe überall anwesend und gut integriert in die zahlreiche Ameisenfauna waren Pheidole pallidula, die einzige dort heimische Pheidole. Ihre Nester besaßen ausgewöhnliche, manchmal pilz-artig aussehende Nesthügel. Man erkannte schon von weitem, dass hier Pheidole leben. Die Verbreitung war groß, wir fanden sie sowohl an den strak xerothermen und steinig-felsigen Klippen, als auch in den von Messor dominierten Steppen. Hin und wieder hatten sie überdachte Straßen, aber sie stahcen ansonstne kaum hervor, von übermäßiger Dominanz wie man eigentlich erwartet hätte war nichts zu merken.
Die Arbeiterinnen sind so klein und fast unmöglich zu fotographieren, aber ich denke jeder weiß wie sie aussehen. Hier zwei Bilder der Nesthügel:
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Nicht so häufig gefunden, aber wohl übersehen und recht verbreitet sind die Kleinsten der Kleinen. Plagiolepis wuselten einen selten mal über den Weg, und sind entsprechend ihrer Größe nur sehr schwer zu fotographieren. Hier mal ein Bild.
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Dann eine besondere Art. Es ist mir erst bei der Bilderauswertung aufgefallen, das ich da eine mir bislang unbekannte Art geknipst hatte. Sie lebten unter einem Stein und, wie auf dem Bild ansatzweise erkennbar, pflegten sie einige Läuse. Ich hielt sie zuerst für eine Dolichoderinae, allerdings gibt es keine passenden Arten – und tatsächlich ist es eine Formicinae. Wenn ich richtig recherschiert habe, handelt es sich um Nylanderia vividula. [Anm. Es handelt sich um Prenolepis nitens, wie mir Dr. Ant aus dem antfarm-Forum freundlicherweise mitteilte]
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Es gab aber auch Dolichoderinen, wie zum Beispiel Tapinoma. Sie waren zwar öfters präsent, allerdings fanden wir nur einmal, wenn ich mich nicht irre, ein Nest von ihnen unter einem Stein.
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Unter großen Steinen kann man sehr oft die schon recht großen Camponotus aethiops finden. Die Nester gehen tief in die Erde, ihre Majore erreichen ganz beachtliche Größen. Ein Bild des Nestes:
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Hier der Camponotus aethiops Major:
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Gar nicht mal so selten liefen auch Camponotus piceus Arbeiterinnen umher, allerdings sind die Nest nur schwer auszumachen. Sie nisten einfach nicht unter Steinen, sondern einfach so lose in der Erde. Die Arbeiterinnen sind vergleichsweise klein, und rennen öfters an Grashalmen empor. Sie hatten überwinternde Geschlechtstiere, einmal haben wir versehntlich ein Teilnest angegraben. Hier ein Männchen von Camponotus piceus:
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Die Arbeiterinnen sind wegen ihrer schwarzen Färbung die sich oft kaum vom Hintergrund abhebt nur schwer zu fotographieren. Ein schlechtes Beweisbild habe ich nur. Sie leuchtet aus irgendeinen Grund blau, in Wirklichkeit sind sie natürlich schwarz-glänzend.
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Camponotus lateralis, eine hübsche Camponotus mit schwarzer Gaster und roten Thorax, sind selten zu finden. Wir haben sie nur zweimal gesehen, und ich kann daher kaum was zu ihnen erzählen. Angeblich nutzen sie Straßen von Crematogaster scutellaris mit, womöglich ahmen sie diese im Aussehen sogar nach. Denn Crematogaster besitzen gute Abwehr, und werden von den meisten Arten in Ruhe gelassen, ich halte es für möglich, dass die C. lateralis Mimikry zum eigenen Schutz machen. Bilder und Infos zur Parabiose findet man hier. Entgegengesetzt den Hoffnungen konnten wir das nicht beobachten. Ich habe auch nur ein einziges Bild einer Arbeiterin:
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Sehr interessant und auch relativ häufig im Boden war die dort einzig im Boden nistende Crematogaster: Crematogaster sordidula. Dies ist eine kleine Crematogaster Art mit etwa 2 – 3 Millimetern Größe, als wir sie das erste Mal sahen hielten wir sie für etwas anderes. Sie sind erstaunlich ruhig, Nester fanden wir zahlreich unter Steinen. Sie sind anscheinend polygyn, aber wir haben mehrere Kolonien ausgegraben aber nie auch nur eine einzige Königin entdeckt. Manchmal hatten auch sie Nestaushübe, und sogar noch beeindruckendere Konstruktionen als die Pilze von Pheidole. Rährenförmig an Grashalmen entlang waren diese überdacht. Wahre Architekten!
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Sie waren schon in Winterruhestimmung, Brut war fast nur in Form von kleinen Larven vorhanden, die sie sorgsam umpflegten. Man konnte recht gut zuschauen, da sie auch beim anheben eines Steins kaum in Panik ausbrachen. Kaj hat sie recht passend mit Meranoplus verglichen, die scheinen sich auf ihre chemische Abwehr zu verlassen.
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Hier eine Nestkammer unter einem Stein.
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In Istrien sind nicht nur besondere mediterrane Arten anzutreffen, sondern auch einige uns schon bekannte Arten. So gab es auf unseren Zeltplatz mindestens zwei Serviformica Arten, eine davon wohl rufibarbis, die andere mgölciherweise cunicularia. In anderen Teilen der Halbinsel fanden wir diese Arten allerdings nicht mehr, der Campingplatz hatte ein recht mitteleuropäisches Klima, bewässerte Gärten u.ä., es ist möglich, dass sich gerade deshalb dort tendenziell Mitteleuropäer ansiedelten.
Aber auch in der Steppe findet man gelbe Lasius, ich vermute es handelt sich hauptsächlich um Lasius (Cautolasius) flavus, aber auch Chthonolasius ließ sich mit Sicherheit finden. Die Arten waren eher im schattigen Bereich, es gab auch rundum feuchte Orte, die wir allerdings nur selten aufsuchten. Ein einziges Mal entdeckten wir sogar Lasius (Dendrolasius) fuliginosus, ebenfalls eine eher mitteleuropäisch anmutende Art – folglich sollten uach ihre Wirtsameisen dort vorkommen. Es gab noch Puppen in den Nestern, hauptsächlich aber auch nur winterruhebereite kleinere Larven.
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An sonst sehr xerothermen Orten gibt es auch schattigere Bereiche, hervorgerufen durch Büsche und Bäume. So sieht es am Küstenstreifen aus, wenig Erde, dornige Büsche und viele Felsen die direkt von der Sonne angestrahlt werden. Unter den zahlreichen Steinen fanden sich viele Skorpione, aber selbstverständilch auch Ameisen wie Camponotus aethiops, Crematogaster sordidula und Pheidole pallidula.
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Im Schatten finden sich aber auch zahlreiche Nester von den „dortigen Myrmica“: Aphaenogaster! Nicht die typisch bekannten schwarzen Arten, sondern rötliche und somit tatsächlich wie Myrmica wirkende. Es könnte sich um A. subterranea u. Verwandtschaft handeln, leider gibt es für die paar nachgewiesenen (insgesamt 7) Aphaenogaster Arten für Kroatien nur selten Bilder, weshalb sich eine Bestimmung leider für uns ausschließt. Die Größe entspricht etwa der einer größeren Myrmica:
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In der Steppenlandschaft fanden wir auch ein einziges Mal eine deutlich dunklere Aphaenogaster die auch etwas größer war. Auf den ersten Blick denkt man an Messor, welche sich jedoch durch die einheitliche Größe der Arbeiterinnen recht schnell ausschließen lässt. Die Bilder sind nicht sonderlich gut geworden, wurden auch nachts gemacht. Der seitliche Blick verrät, dass es sich nicht um Myrmica handelt.
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Nun kommen wir zu einem weiteren „Habitat“, wie ich es nennen würde. Mein Lieblingsthema, so zu sagen: Die Bäume! Die arboricolen Arten dort sind interessant und auffällig. Wir haben hauptsächlich Eichen untersucht, hier ist eine sehr typische Eiche:
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Wie man sieht nicht sonderlich groß, die Eichen waren alle dem Klima entsprechend klein- aber trotzdem hatten sie viel Totholz und von Gallwespen produzierte große, alte Gallen, die als Wohnort für zahlreiche Ameisen dienen.
Die wahrscheinlich auffälligsten, häufigsten und in Kroatien häufig sehr lästigen Crematogaster scutellaris kann man eigentlich überall im Holz, sei es Totholz am Boden oder auf Bäumen, finden. Zu dieser Jahresziet hatten sie keine ausgeprägten Straßen mehr, aber ich kann mich von meinen anderen Urlaub vor zwei Jahren noch an sie erinnern. Die Nester sind meistens monogyn und werden sehr groß. Die Crematogaster haben eine gute Abwehr, bei Gefahr laufen sie mit emporgestreckten Gastern in Crematogaster-Manier umher, bei besonders großer Erregung erkennt man dann auch einen Wehrsekrettropfen an dem herausstehen Stachel. Und auch auf der Hand oder auf dem Art sind die Arbeiterinnen nicht gerade zimperlich und beißen unangenehm.
Durch ihre anspruchslosen Nistplätze findet man sie auch an den heißsten Stellen wie zum Beispiel direkt an der Felsenküste, ich möchte gar nicht wissen wie heiß das dort im Sommer wird.
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Von außen sind die Nester zuerst unscheinbar, doch erschreckt man sie leicht strömen Tausende von aufgeregten Arbeiterinnen hervor. Die Kolonien sind Meister der Platznutzung, es ist unglaublich wie viele Arbeiterinnen Platz in einem kleinen Ast oder einer Galle haben. Sie sind sogar an etwaiges Abbrechen von Ästen angepasst: Die Arbeiterinnen im Inneren eines hohlen Astes verbeißen sich in einander, es entstehen Klumpen, die den Ast zusammenhalten. Man kann sie fast gar nicht herausklopfen.
Wie die meisten arboricolen Ameisen haben sie zahlreiche Zweignester, die durch rege belaufene Straßen verbunden sind. Die Zweignester auf Eichen befinden sich meist in den großen Gallen, die sich meist außen an der Eiche befinden, und gut von der Sonne angestrahlt werden. Oft wird ein Baum komplett von einer Crematogaster scutellaris Kolonie kontrolliert.
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Die Art schwärmt massenhaft, wie es auch nicht anders zu erwarten ist. Die Köngiinnen gründen claustral, und suchen sich dafür alles Mögliche aus. Hauptsächlich haben wir Königinnen in Gallen und toten Ästen gefundne, die meisten davon tot. Nur wenige schaffen ihre Gründung, ein Großteil stirbt an Schimmel, anderen Ameisen oder Konkurrentinnen: Nicht selten fanden wir an einer Stelle gleich 3 Königinnen, zwei davon tot. Ich vermute, dass sie nicht in Pleometrose gründen, sondern schon zuvor sich gegenseitig töten. Die gefundenen Köngiinnen sind Brutlos, sher wahrscheinlich wird erst einmal überwintert. Möglicherweise gibt es zwei Schwarmflüge im Jahr, denn wir fanden auch junge Nester- die aber auch vom letzten Jahr stammen könnten.
Sie haben häufig Lauszuchten auf den Bäumen, die mit langen Straßen mit dem Nest verbunden sind.
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Es gibt in Kroatien 4 Crematogaster Arten, C. sordidula, scutellaris, schmidti und iona. Bis auf C. sordidula sind alle arboricol, und man kann sie recht einfach auseinander halten. Crematogaster sordidula und iona (nicht gefunden) sind, wie bereits auf Bildern zu erkennen, komplett schwarz. Crematogaster scutellaris besitzen einen roten Kopf, der Rest ist schwarz, und Crematogaster schmidti besitzen einen roten Kopf und Thorax. Letztere waren natürlich besonders interessant für uns, und tatsächlich entdeckten wir sie im Norden Istriens. Zwar wohl nur ein Nester, aber immerhin. Von der Größe her sind sie mit C. scutellaris zu vergleichen, sie lebten auch auf einer Eiche. Hier ein kleines Bild einer Arbeiterin:
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Ich kann kaum etwas über die Art sagen, aber sie dürfte C. scutellaris recht ähnlich sein. Wir haben ein Gründervolk entdeckt, ich werde sie aufziehen und bin sehr gespannt, bisher gibt es schließlich keine Berichte zu ihnen. Es hat zwei Arbeiterinnen und etwas winterruhebereite Brut (Larven), und wurden erstmal mit Zuckerwasser gefüttert:
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Neben den Crematogaster fanden sich auch 3 Camponotus Arten auf den Bäumen. Die häufigste davon die auch hier bei uns heimische Camponotus truncatus. Die Kolonien können bis ein paar hundert Arbeiterinnen groß werden, bleiben aber in der Regel recht klein. Die Arbeiterinnen sind auch recht klein. Die Soldaten, welche als Speichertiere (Repleten) und Nestverschließer dienen, sind die Besonderheit dieser Art. Die Königin ist nur schwer von ihnen zu unterscheiden, sie hat die selbe Größe und ebenfalls einen Stöpselkopf. Nur an den etwas größeren Thorax ist sie zu identifizieren, die Völker sind monogyn und haben auch öfters Zweignester. Sie leben zurückhaltend, und sind gar nicht aggressiv.
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Die nächste Art, Camponotus fallax, ist auch bei uns häufig heimisch. Sie war nicht sonderlich häufig, ihr Vorkommen war eher sproadisch, es scheint eine geprägt mitteleuropäische Art zu sein. Wenn ich mich richtig erinnere haben wir sie nur an einer Stelle in einem etwas feuchteren Wald gefunden. Es ist die Größte der arboricolen Camponotus, und einheitlich schwarz gefärbt. Die Tiere sind sehr schnell und Ausbruchskünstler. Hier ist ein Bild von ein paar Arbeiterinnen in einer Fangbox:
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Wie man erkennt sind sie recht polymorph, mehr als truncatus jedenfalls.

Die dritte und letzte Camponotus im Bunde ist Camponotus dalmaticus. Sie sind meiner Meinung nach auch die hübschesten der dort vorkommenden Camponotus.Sie besitzen einen rot-schwarzen Thorax, der Rest ist schwarz. Von der Größe sind sie mit Camponotus lateralis vergleichbar, also eher eine kleinere Camponotus. Einmal fanden wir sogar ein Nest direkt neben einen größeren C. lateralis Volk. Sie sind nicht an Bäume gebunden, denn wir fanden sie auch unter einen Stein. Allerdings nur in Kombination mit dortigen Totholz. Die Kolonien enthielten Geschlechtstiere, welche Überwintern und dann im Frühjahr ausschwärmen. Die Königinnen sind einheitlich schwarz gefärbt und leicht mit denen von C. lateralis zu verwechseln. Wir fanden sie nicht so sehr häufig, aber auch nicht selten.
Eine Königin von den C. dalmaticus:
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Die Arbeiterinnen sind wie bei C. lateralis polymorph, es gibt Majore, die so groß (evtl. sogar noch größer) als die Königin werden. Hier ist ein Bild, man erkennt einen Major. Man achte auch auf die Färbung, wunderhübsch, oder?
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Ansonsten gab es, sehr oft sogar, eine gelbe Temnothorax auf den Bäumen. Ich vermute, dass es sich um die auch hier heimischen Temnothorax affinis handelt, ganz sicher bin ich mir dabei natürlich nicht.